Topadresse für Youngsters: Brügge mit Salzburg "auf Augenhöhe"

Belgien ist laut Nikolas Sattlberger das Schlaraffenland für junge Spieler mit internationalem Potential und hohen Zielen. Der Kapitän des österreichischen U-21-Teams erwartet auch ein offenes Champions-League-Duell zwischen Salzburg und Brügge.
Nikolas Sattlberger avancierte bei Genk zum Stammspieler. IMAGO/Orange Pictures
Nikolas Sattlberger spielte mit seinem Klub KRC Genk erst vor einer Woche gegen Club Brügge. Österreichs neuer U-21-Teamkapitän erwartet zwischen dem belgischen Vizemeister und Red Bull Salzburg in der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League ein Duell "auf Augenhöhe". Brügge verfüge über viele starke Einzelspieler. "Das ist eine Topmannschaft auf internationalem Niveau", meint Sattlberger.
Der österreichische Youngster will sich in Belgien für das A-Team von Cheftrainer Ralf Rangnick empfehlen. Sattlberger war vor einem Jahr für 2,5 Millionen Euro Ablöse von Rapid zu Genk gewechselt, ist dort aktuell Stammspieler. Die belgische Liga stellt der defensive Mittelfeldmann über die österreichische. "Die Top-sechs-Teams sind Spitzenklubs. Es gibt individuell bessere Spieler, das Tempo ist höher, auch die Physis." Es werde viel Wert auf Fußball gelegt. "In der Breite gibt es mehr gute Mannschaften als in Österreich."
Das mache Belgien laut Sattlberger zu einer sehr guten Adresse für junge Spieler. "Man sieht es an den Transfers, für welche Millionenbeträge die Spieler aus Belgien raus zu richtig guten Vereinen in die Topligen wechseln." Brügge gab im Sommer mit Maxim De Cuyper (24/Brighton) und Chemsdine Talbi (20/Sunderland) zwei Talente für je 20 Millionen Euro nach England ab. Am Mittwoch (19 Uhr, LIVE! bei kicker) tritt der Traditionsklub in Salzburg an.
Thorsten Fink als MentorSattlberger will den nächsten Schritt in Genk machen. "Für mich ist das ein perfekter Ort, um mich weiterzuentwickeln", meint der Wiener. Sein Trainer, der frühere Austria-Wien-Coach Thorsten Fink, sei als Spieler selbst Sechser gewesen und könne ihm sehr viel mitgeben. "Er ist wie ein Mentor in der Sache." Standing hat sich Sattlberger beim Ligadritten der vergangenen Saison aufgebaut. "Ich starte in meine zweite Saison als gestandener Spieler, der Verantwortung übernehmen will und mit 21 Jahren schon sehr viel Erfahrung im Profifußball sammeln durfte. Ich fühle mich hier sehr respektiert."
In den bisherigen Ligaspielen in Brügge (1:2) und gegen Royal Antwerpen (1:1) stand der Österreicher jeweils in der Startformation. Gegen Antwerpen gelang ihm am Sonntag ein Assist. Sein neuer Klubkollege Tobias Lawal gab in dieser Partie sein Debüt. "Man hat schon in den ersten Trainingseinheiten gesehen, dass er ein bärenstarker Tormann ist", so Sattlberger über den Ex-LASK-Goalie.
"Bock" auf Nationalteam und WM 2026Im Gegensatz zu Sattlberger ist Lawal bereits Teil des A-Nationalteams, seinen ersten Einsatz verzeichnete der 25-Jährige im Juni in San Marino (4:0). Sattlberger stand immerhin schon auf der Abrufliste von Teamchef Ralf Rangnick. "Es ist ein Traum von jedem jungen Österreicher, einmal für das Nationalteam aufzulaufen. Da habe ich sehr viel Bock drauf", versicherte der Ex-Rapidler. "So durchlässig, wie es vom Trainerteam aufgesetzt ist, und so wie Ralf Rangnick die Jugend beobachtet, ist es auf jeden Fall greifbar."
Er selbst könne das Thema nur durch seine Leistung beeinflussen. "Ich denke, es ist eine gute Position, in der ich mich gerade befinde", meinte der Belgien-Legionär. Auch die WM im kommenden Jahr in Nordamerika sei "ein großes Ziel", vorerst fokussiere er sich aber auf Genk und die U21. Die Rolle von Rangnicks früherem Assistenten Peter Perchtold als neuer U21-Teamchef sieht Sattlberger positiv. "Ich glaube, das ist ein richtig guter Trainer, mit dem wir viel erreichen können. Er hat einen klaren Plan, wie Ralf Rangnick auch."
Sein Plan sieht vor, in Genk Stammspieler zu bleiben. In einer europäischen Gruppenphase ist sein Club im Herbst definitiv vertreten. Ende August steht das Play-off an, am Sonntag bei Standard Lüttich soll der erste Ligasieg her. "Wir wollen uns für die Europa League qualifizieren - und auf dem letzten Jahr, das ein brutal gutes Jahr war, aufbauen", erklärte Sattlberger. "Ich will meinen Teil beitragen und unserem Spiel noch mehr meinen Stempel aufdrücken."
kicker